Tag 48  -  Prineville, City Center Motel - 126 - Powell-Butte - Powell Butte Highway - Bend - 97 - La Pine, Motel Highlander

Statistik: 122km (Insgesamt 5.889km), 32 Grad, Wetter sonnig,  fast Windstill,  7 Liter Wasser, Kaffee, Bier bzw. Gatorate, genug gegessen.

 

Der Tag heute

Abfahrt in Prineville, City Center Motel um 8:00 Uhr, nachdem ich mich wieder mal mit einem Zimmernachbarn verquatscht habe. Kurz noch was zum Motel, welches seine Bewertungen nicht zu unrecht hat. Super freundlicher Service und das bisher schnellste Internet was ich in USA bekommen habe. (davon ausgenommen der Apple Store in New York)
Nach einer extrem kurzen Einrollphase von 2 km, musste ich gleich einen Höhenunterschied von 200m hinter mich bringen. Belohnt wurde das dann mit einem wunderbaren Blick in der Morgensonne auf Prineville. Kurze Zeit später hatte ich dann schon einen tollen Blick auf eine ganze Kette schneebedeckter Vulkangipfel. Obwohl diese allesamt unter 3000m hoch sind, sind sie trotz der Hitze immer noch  schneebedeckt. Da muss also einiges runterkommen im Winter. Im übrigen gefallen mir diese Berge und die Gegend noch besser als der Yellowstone Nationalpark.
Nächstes große Ziel war heute die Stadt Bend. Diese hat mir ganz besonders gut gefallen auf folgenden Gründen. Sehr gute Straßen inklusive markierte Bikelines oder sogar Biketrails. Eine sehr schön restaurierte Altstadt und alles sehr gepflegt. Nach New York habe ich auf meiner Tour nie mehr soviele Fahrradfahrer in einer Stadt gesehen. Ich habe mir sehr viele Stadtviertel per Fahrrad angeschaut und die haben mir alle sehr gut gefallen.

 

Meine erste Fahrradpanne überhaupt

Als ich kurz nach 13 Uhr und reichlichen Mittagessen die Stadt wieder verlassen wollte, wurde meine Zeitplanung für heute mit einem lauten "Pling" jäh verändert. Vom Geräusch her musste es eine Speiche hinten gewesen sein. Nur konnte ich erst einmal nichts feststellen. Also Fahrrad auf dem Gehsteig in den Schatten geschoben und alles abgepackt, damit ich es umdrehen konnte. Dann alle Speichen einzeln kontrolliert und dann hatte ich sie, sie war ca. in der Hälfte des Gewindeganges abgerissen. Ersatzspeichen hatte ich ja dabei, dass passende Werkzeug auch sowie das theoretische Wissen und ein bisschen praktisches Halbwissen. Nun habe ich mir aber überlegt, wenn ich schon das unverschämte Glück im Unglück habe, dass mir das in einer Stadt passiert, gibt es vielleicht eine bessere Möglichkeit - und die gab es. In Deutschland hätte ich jetzt am Sonntag selber ran gemusst. In USA wird aber gerade im Dienstleistungssektor auch sehr oft sonntags gearbeitet. In der Stadt funktioniert auch meistens meine Mobilverbindung, kurz gegoogelt und siehe da, keine 3 km entfernt hat eine Fahrradladen mit Werkstatt geöffnet. Lieber Hans vom Freilaufteam, bitte sei nicht so enttäuscht von mir aber wenn ich schon die Chance auf Profibetreuung habe..... Hier handelt es sich um den Fahrradladen Sunnyside Service

 

http://www.sunnysidesports.com

 

Super freundlicher Empfang, konnte mein Fahrrad sofort reinbringen, musste es nur abpacken und schon ging es los. Seth der Zweiradmechaniker meinte noch zu mir ich könne mir hinten in der Ecke einen Kaffee zapfen und schon kümmerte er sich um mein Fahrrad. Ich habe mir unterdessen den Laden mal angeschaut der super gut bestückt war. Alles Markenräder und Markenersatzteile, kein billiger Ramsch. Es fand auch detaillierte Beratung der Kunden statt. Für Probefahren wurden sie extra mit Kundenhelmen ausgestattet, vorher ging gar nichts. Nach etwa einer halben Stunde war Seth mit allen fertig, hatte meine Speiche und das Felgenband erneuert und das Rad justiert. Die Rechnung für eine halbe Werkstattstunde inklusive Material betrug dann 16$, da war ich sehr angenehm überrascht und habe noch eine extra große Stiftung für die Kaffeekasse hinterlassen.

 

Für mein Tagesziel wurde es jetzt aber äußerst knapp, die ganze Angelegenheit hat mich ca. 2 Stunden Zeit gekostet. Jetzt hieß es entweder wieder ein langer Tag, mit der Aussicht auf Zeltplatz bei Nachttemperaturen von 7 Grad und eventuell kein Abendessen oder als Alternative, Streckenverkürzung. Ich habe mich dann für die Alternative entschieden und die hieß Motel Highländer in La Pine, welches ca. 35 km vor dem eigentlichen Ziel lag. Wie ich das nun morgen hinbekomme weiß ich noch nicht, da mache ich mir später noch Gedanken. Noch kurz etwas zum Highway 97, welchen ich ab Bend benutzt habe. Der war meistens in jede Richtung zweispurig, extrem stark befahren, fast keine überfahrenen Tiere, dafür aber extrem an den Seitenrändern vermüllt. Wer hier eine Highwaypatenschaft, wie das fast in ganz USA  praktiziert wird, übernimmt hat erst einmal nichts zu lachen und braucht viele Müllsäcke. Aufgefallen ist mir auch, extrem viele Autos hatten heute Fahrradträger mit Rädern darauf. Ich frage mich nur, wo fahren die alle, wenn ich doch nur ganz selten mal jemand mit dem Fahrrad treffe.

 

Die Bilder des Tages

zeigen die Ortschaft Prineville, die schneebedeckten Vulkangipfel der Sisters Gruppe sowie Mt. Washington und andere. Meinen Speichenbruch, Bilder aus dem Fahrradladen Sunnyside Service mit Seth als meinen Helfer in der Not. Bilder vom Highway 97 mit einer doofen Baustelle, welche mich zusätzlich ausgebremst hat. Wieder vulkanische Überreste, wie man sie hier oft findet sowie einfach Landschaft welche mir gefallen hat.

Statistics: 122km, 76 miles (total 5889km, 3659 mi), 32 degrees Celsius, 90 degrees Fahrenheit, sunny weather, almost no wind, 7 liters of water, coffee, beer or Gatorade. Food enough.

 

The Day Today

Departure in Prineville, City Center Motel at 8:00 am after I had a chat with neighbors.  A few words about the motel. It’s rating is accurate.  Super friendly service and the fastest internet  that I have encountered in  the USA, with the exception of the Apply Store in New York.   After an extremely short introductory route of only 2 km, the road went up hill again and with an altitude gain of 656 feet.  The climb was rewarded with a wonderful view in the morning sun on Prineville.  And a little while later I already had a great view on a whole range of snowcapped volcanic peaks.  Although these are high all at 3000m (9842 ft), despite the heat, they are still covered in snow.  I suspect that a lot of snow must be coming down here in  the winter.  I like these mountains and the area better than the Yellowstone National Park.  The next big goal for today was the city Bend which made me happy for various reasons.  The city has very good roads including marked bike lines or even bike trails.  A beautifully restored old town and everything was very neat.  Since I left New York, I have never seen on my tour so many cyclists in a city.  I've checked out many different neighborhoods by bike and I really liked them all.

 

My first bicycle break down - ever.

I was getting ready to leave the city a little after 1 pm after a copious lunch, when my plan suddenly got sabotaged when I heard a loud sound “pling”.   Judging by the noise, I suspected it was a spoke but I couldn’t see anything.  So I pushed bicycle on the sidewalk in the shade and unpacked everything so I could turn it around.  After every individual spoke was inspected I found one that was torn in half.  I did bring extra spokes with me, as well as the special tool needed.  I had the theoretical knowledge and a bit of practical know how.   But then I got to thinking .… I have the incredible blessing in disguise that this break down just so happened while I am in this city that seems to be geared toward bicycles, there might be a better way to get the repair done.  In Germany, on a Sunday, I would have had to repair it myself.   But many stores in the USA that deal in the service industry are open on Sundays.   I was able to find WiFi connection and after briefly googling,  I found a bicycle shop that does repairs less then 3 km (2 mi) away from where I was.  Dear Hans with “Freilaufteam” (bicycle shop in my home town Erlangen) I hope you won’t be too disappointed with my decision but since I already have the opportunity to have the repair done by a professional ….. Here is the bike shop Sunnyside Service website:


http://www.sunnysidesports.com

 

Super friendly reception, I was able to bring in by bike right away and I just had to unpack all my bags and the repair began.  Seth the bicycle mechanic directed me to the waiting area where I was able to get complimentary coffee and he took care of my bicycle.  Meanwhile, I checked out the store which was super well stocked.  All brand name wheels and brand spare parts, no cheap junk. There was also detailed advice and service for customers.  For a test drive, they were specially equipped with customer helmets before they were allowed to proceed.  After about half an hour Seth had repaired everything, he replaced the broken spoke and the stripped wheelhouse and he calibrated the bike.  The bill for a half hour workshop including material was $16.  I was very pleasantly surprised and made a extra large contribution toward the stores coffee fund.

 

Now it got a bit too tight time wise to complete the route I had scheduled for today.  The remaining leg of today’s trip would take me another 2 hours.  Now I had the option of either moving on, which would make for a very long day today with the prospect of staying at a campsite with night temperatures of 7 degrees Celsius (44 F) and possibly no dinner or as an alternative, shorten the route and stay here for the night. I opted for the alternative.  I stayed at Motel Highlander in La Pine, which was about 35km (21 mi) before the actual target.  I will worry about how to reach tomorrows goal later.   A comment about Highway 97, which I used from Bend.  It was for the most part two lanes in each direction, extremely heavy traffic, almost no dead run over animals, but extremely littered on the road side.  Who ever ends up sponsoring this stretch of the highway has nothing to laugh about and will need a lot of garbage bags.  I noticed many cars I saw today had bike racks with bycicles on them.  I just ask myself where do they all ride as I rarely see people actually riding their bikes.

 

Today’s photo

Show the village Prineville, the snow-capped volcanic peaks of the Sisters group and Mt. Washington and others. My broken spoke, images from the bike shop Sunnyside Service with Seth my friend in need. Images of the Highway 97 with a stupid construction site, which slowed me down.  Again volcanic remains, as it is often found here as well as simple landscape which I liked.



Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Heidi (Montag, 01 August 2016 09:52)

    also die Landschaft ist ja wirklich der Hammer; würde mir auch gefallen
    Wenn es auch ständig auf und ab geht (aber inzwischen bist ja super trainiert)
    ist das doch eine schöne Belohnung (die Landschaft)

    Dein Körper und auch dein Fahrrad halten super durch, weiter so

    Auf Bald!
    Heidi

  • #2

    Erich (Montag, 01 August 2016 11:07)

    Hallo Manfred,
    Du kommst dem Ziel immer näher und ich freue mich, dass Du keine größeren Pannen
    bis jetzt hattest. So ein Speichenbruch gehört bei so einer Strecke mit dem Gesamtgewicht
    eigentlich mal dazu. Ansonsten hast Du uns ja sehr schöne Landschaftsbilder übermittelt
    die ich mir bis jetzt schon öfters angeschaut habe. Also machs gut und weiterhin eine
    unfallfreie Fahrt wünscht Dir
    Erich

  • #3

    Ulli (Mittwoch, 03 August 2016 14:32)

    Ich verfolge gespannt deinen Berichten und bin erleichtert, dass bis jetzt alles doch so ohne
    größere Pannen verlaufen ist.
    Du hast Dich aber auch optimal auf dieses große Abenteuer vorbereitet.
    Bei knapp 40°C und starken Gegenwind Pässe hochzufahren würde ich wahrscheinlich auch bei maximalen Training nicht mehr hinbekommen.
    Aber ich glaube wenn man dabei ist seinen Lebenstraum zu erfüllen wachsen einen noch mehr Kräfte zu.
    Am Wochenende werde ich mich in ähnlich heißen Gefilden bewegen - aber statt Fahrrad
    mit dem wesentlich bequemeren Geländewagen.
    Für deine Reststrecke wünsche ich Dir weiterhin viel Glück und Spaß.

  • #4

    Ingo (Montag, 08 August 2016 13:36)

    Hi Manfred,
    da hattest du mit dem Laden wirklich Glück im Unglück.
    Aber wenn dieser nicht gewesen wäre, hättest du das wie bisher auch sicherlich gut hinbekommen.

    Viele Grüße
    Ingo